INTER-NOS Santiago de Cuba 1995/96

Künstler*innen:
Nilda Actis Goretta, Rafael Landea, Cristina Terzaghi, Irene Luparia (Buenos Aires, Argentinien), Nejla Gür, Susanne Hesch, Hansi Volkmann (Braunschweig, Deutschland), Klemens Etschmann (Augsburg, Deutschland), Julia Valdéz, Pedro Vázques, Wilfredo Fernández, Adolfo Escalona, Angel Mario Trenard, Juan Antonio Magdariaga, Grettel Arrate, Israel Tamayo Zamora, Jorge Knight, Miguel Angel Lobaina, José Seoane (Santiago de Cuba)
Organisation:
Taller Cultural Luis Díaz Oduardo, Consejo de las Artes Plásticas in Kooperation mit KoPra e.V. (unterstützt durch den Evangelischen Entwicklungsdienst / Ausschuss für entwicklungsbezogene Bildung und Publizistik sowie Spenden)
Die Biennale der Wandmalerei INTER-NOS wurde nach einem 1993 entstandenen Wandbild an der Universität von Santiago de Cuba von den beteiligten cubanischen Künstler*innen und Institutionen etabliert. Kern der Projekte ist der internationale Austausch in der gemeinsamen Arbeit vor Ort. Im Winter 1995/96 entstanden im Verlauf von 5 Wochen 4 Wandmalereien. Die Biennale wurde eröffnet mit einer „Descarga“ („Entladung“, Spontanmalerei) aller Projektteilnehmer*innen – diese wilde Malerei wurde später die Grundlage für das Carnaval-Wandbild.
CARNAVAL
Die Wand liegt an einem kleinen Platz an der Kreuzung Trocha / Carretera del Morro. Hier finden jährlich die Karnevalsfeiern statt, die ein wichtiges kulturelles Ereignis im Leben der Bewohner Santiagos darstellen. Daraus ergab sich der Karneval als Thema für die Wandmalerei. Es wurde im Karnevals-Museum von Santiago und bei Musikern und Schauspielern zur Form des cubanischen Karnevals recherchiert. Außerdem wurde die Bedeutung in den verschiedenen Kulturen der beteiligten Künstler*innen diskutiert. Der Entwurf entwickelte sich über die Auseinandersetzung mit Begriffen wie Freiheit, wahr, falsch, Maske, Feuer. Auch die Sinnlichkeit und Farbigkeit der Feste spielte eine Rolle.
Bei der Ausführung arbeiteten alle Beteilgte an allen Bildteilen, um auf diese Weise zu verhindern, dass sich individuelle Formen, Handschriften und Lösungen herausbilden.
Kreuzung Heredia/Clarin
Das bildnerische Konzept für diese Wand in einem belebten und geschichtsträchtigen Viertel bestand darin, die Wand als großen Spiegel aufzufassen, der die vielen vorbeigehenden Gesichter wiedergäbe. So zeigt das Wandbild eine Vielfältigkeit an Porträts, wobei es ebenso um die Verschiedenheit der Menschen, als auch um verschiedene Möglichkeiten von Gestaltung, Farbe und Form, Ausdruck und Stimmung geht.
Bibliothek
Dieses im Innenraum einer Bibliothek ausgeführte Wandbild setzt sich mit den Themen Mensch, Kommunikation, Wissenschaft auseinander. Der eher dunklen, schweren Ausstrahlung des Raums wurde durch eine leichte, aquarellähnliche Malweise in hellen Tönen begegnet, die Transparenz und Durchlässigkeit vermittelt.
Finlay-Park
Die Wand begrenzt eine kleine Parkanlage. Die künstlerische Auseinandersetzung drehte sich um das Verhältnis von Mensch, Natur, Technologie und Kunst und dabei um den Kampf von irrationalen und rationalen Kräften und einen Begriff von Schönheit.